Probe am 13. Juni

Von Hendrik Achenbach

Die Ereignisse überschlugen sich wieder einmal bei dieser Probe, und es war zu allem Überfluss nicht nur irgendeine Probe, sondern die Generalprobe für unseren Auftritt auf dem Walldorfer Spargelmarkt am 16. Juni.

Alles fing damit an, dass Stefan seine neue King-Posaune präsentierte und zu diesem Anlass ungewohnt leger in kurzen Jeans und einem absolut atemberaubenden Hawaii-Hemd auflief. Ein Beweisfoto liegt der Redaktion vor, kann jedoch mangels Zustimmung des Hemdträgers (noch) nicht veröffentlicht werden. Wir bitten um zahlreiche Zuschriften (= Kommentare zu diesem Beitrag), um Stefan die geballte Macht des öffentlichen Interesses spüren zu lassen. Evtl. gibt er dann klein bei. Was die neue Posaune angeht: Ralf schwörte bei der Nachbesprechung Stein und Bein, einen veränderten Klang im Posaunensatz ausgemacht zu haben, obwohl er hinter Stefan stand. Nun wissen wir auch, wieso der Verfasser dieser Zeilen, der in der Regel sogar neben Ralf steht, seit Jahren durch eine solch harte Schule geht und jede Ungenauigkeit bitter bereut, denn hier kann es nur eine Erklärung geben: Unser Präsident hat das absolute Gehör.

Thomas machte gute Fortschritte auf dem Weg zur nächsten Gehaltserhöhung, weil es ihm gelang, Ralf zu einem Solo bei Magnum zu verpflichten. Auch und gerade deshalb darf man auf den Samstagabend gespannt sein. Dieses Solo wird allerdings nicht das einzige Highlight sein. Wirklich fantastisch in dieser Probe klang Sarahs Interpretation von I Remember Clifford. Ihr zart schmelzender Ton ließ so manchem Trompeter den Mund offen stehen vor Staunen und Bewunderung (aber wir verraten jetzt nicht, wer das war).

Harald bewies wieder einmal Mut zur Lücke und trotzte den hohen Temperaturen, indem er im zweiten Set der Generalprobe seine feuchten Tücher auspackte. Dieser Mann scheut wirklich keine Kosten und Mühen, um sich frisch für die musikalischen Herausforderungen zu halten, und so erntete er für sein Solo bei Work Song auch gleich ein Sonderlob von Thomas.

So erfreulich all dies auch ist: Leider müssen wir auch von zwei Mißtönen berichten. Zunächst einmal wurde Helmut der einmaligen Chance beraubt, auch das anspruchsvolle Walldorfer Spargelmarktpublikum mit seinem legendären Solo bei It's Oh, So Nice zu verzaubern. Unser CMO Thomas ersetzte die Nummer kurzerhand durch Fun Time. Ein bitteres Los für Helmut, wie ich finde, aber natürlich kommt es mir trotz des zu erwartenden Sieges bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen nicht zu, die Entscheidungen unseres CMOs (der meine Kandidatur übrigens nachdrücklich unterstützt) anzuzweifeln. Es wird schon seinen Sinn haben, wie alles, was er in seiner Weisheit gebietet.

Dann lag plötzlich, nachdem wir das Programm für Samstag schon abgearbeitet hatten, ein neues Stück auf: Theme from Star Wars. Martin hatte das Arrangement in löblicher Eigeninitiative besorgt, aber der erste Versuch, es zu intonieren, scheiterte kläglich. Michael packte noch seine Geheimwaffe aus -- eine Piccolotrompete mit vier Ventilen -- und Toni spielte mit steiermärkischer Urgewalt auf seiner normalen Trompete mindestens noch einmal doppelt so laut und hoch, aber es nutzte nichts: Wir gingen mit fliegenden Fahnen unter.

Bleibt noch der Blick auf die Nachbesprechung im CURTISS. Hier ist zunächst die Unsicherheit des Kellners zu erwähnen, der plötzlich bezweifelte, ob er Harald wirklich ein alkoholfreies Weizen gebracht hatte und diese Frage auch durch eine intensive visuelle Kontrolle vor einer hellen Lichtquelle nicht endgültig klären konnte. Harald, durch und durch ein Menschenfreund, beendete diese quälenden Zweifel mit einem unnachahmlich weltmännischen "Machen Sie ein frisches!", und das Problem war gelöst.

 

Bleibt noch der Blick auf die Nachbesprechung im CURTISS. Hier ist zunächst die Unsicherheit des Kellners zu erwähnen, der plötzlich bezweifelte, ob er Harald wirklich ein alkoholfreies Weizen gebracht hatte und diese Frage auch durch eine intensive visuelle Kontrolle vor einer hellen Lichtquelle nicht endgültig klären konnte. Harald, durch und durch ein Menschenfreund, beendete diese quälenden Zweifel mit einem unnachahmlich weltmännischen "Machen Sie ein frisches!", und das Problem war gelöst.

Dann zeigte sicher wieder einmal, dass gutes Essen (und es war wirklich sehr gut) seine Zubereitungszeit braucht. Zwischenzeitlich erschien es nämlich fraglich, ob wir es pünktlich zum Auftritt am Samstag schaffen würden, doch irgendwann war es dann soweit, und wir wurden mit knackigen Salaten, üppigen Nudelgerichten und würzigem Käse für unsere Geduld belohnt.

Die weiteren Diskussionpunkte eignen sich weniger für eine öffentliche Darstellung. Angefangen bei der Unterwassergeburt im Allgemeinen und Besonderen über Hendriks Begegnungen in der Mittagspause bis hin zu Thomas' Erlebnissen im Dampfbad wurde so manches wichtige Thema diskutiert, doch solche Themen bleiben sicher behütet in meinem Notizbuch (es sei denn, sie eignen sich zu Wahlkampfzwecken).